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Forex Grundlagen

Fehler im Forex Trading

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Es klingt zwar verlockend, ein Konto bei einem Forexbroker mit einer Mindesteinlage von 25 Euro zu eröffnen – nur weil es möglich ist, ist es jedoch noch lange nicht empfehlenswert.

1.    Warum die meisten Forex-Trader scheitern: Der Hebel

candlesticksDie meisten professionellen Forex-Trader handeln einen Standardlot für jeweils 50.000 Einheiten in ihrem Account. Weniger erfahrene Devisenhändler sind häufig deutlich risikofreudiger. 100k Standard Lots mit einem 2.000 Einheiten-Account sind keine Seltenheit. Dies ist ein Problem, das den meisten Forex-Händlern früher oder später den Hals bricht. Sie verstehen nicht, wie der Hebel tatsächlich funktioniert und weisen nicht annähernd ausreichendes Startkapital auf.

Ein Micro-Account sollte mindestens 1.000 Euro Guthaben besitzen, 10.000 Euro sind bei einem Mini-Account notwendig und ein Standard-Account wird erst am 100.000 Euro empfohlen. Wer keine 1.000 Euro aufbringen kann, sollte solange auf das Forex-Trading verzichten, bis er diese Summe problemlos aufbringen kann. In der Zwischenzeit kann er in Demo-Konten üben, erfolgreich Forex zu traden, ohne dabei ein Risiko einzugehen.

Die meisten neuen Trader verstehen das Konzept von Leverage und Margin nicht ausreichend. Mit Leverage zu traden bedeutet die Möglichkeit, eine große Summe Geld zu handeln und dabei wenig oder sogar gar kein eigenes Geld zu nutzen, sondern den Rest zu leihen. Forex Broker bieten sehr hohe Hebel an. Auf diese Weise ist es beispielsweise sogar mit dem 25-Euro-Account möglich, bis zu 2.500 Euro zu traden. Solange sich der Trade gewinnbringend entwickelt, ist dies kein Problem. Dann können durch den Hebel bedeutende Gewinne erzielt werden, die noch zudem in die Hände des Traders übergehen. Würde ein Trader beispielsweise ein Position eröffnen und mit 1.000 Euro 100.000 Euro traden, würde das Leverage 100:1 betragen. Die Position schließt mit einem Gewinn von 1.000 Euro. Der Broker erhält das geliehene Geld zurück und der Trader erhält seinen Einsatz plus Gewinn und hat einen Gewinn von 1.000 Euro erzielt. Hätte ihm das gesamte Geld gehört, hätte er keine 100 % Rendite, sondern lediglich 1 % Rendite verbuchen können. Dies ist die große Chance beim Forex-Trading und Hebelprodukten generell.

Allerdings sieht diese Rechnung deutlich weniger vorteilhaft aus, wenn der Trade im Verlust endet. Genauso wie eine Änderung von einem Prozent ausreicht, um 100 Prozent Gewinn zu erzielen, würde hier ein Sinken von einem Prozent ausreichen, damit der Trader sein gesamtes Geld verliert.

Die Einlage, die der Trader selbst riskiert, wird dabei auch als Margin bezeichnet. Es stellt die Sicherheit für den Broker dar. Sie wird in der Regel in einer Prozentzahl angegeben und geben so gleichzeitig den maximalen Hebel wieder. Verlangt ein Broker beispielsweise ein Margin von 1 Prozent, beträgt der Hebel 1:100.

Die Margin kann vor allem dann zu einem bedeutenden Problem werden, wenn sie nicht ausreicht, um den Verlust abzufedern. Gerade bei sehr hohen Hebeln können zeitweise Schwankungen innerhalb kurzer Zeit bereits wieder im Gewinn liegen. Zu risikofreudige Trader mit zu hohem Hebel können diese Phasen jedoch nicht aussitzen. Stattdessen greift ein automatischer Stopp Loss durch den Forex Broker, der die Positionen schließt, sobald sie nicht mehr durch die Margin gedeckt sind. Dies ist vor allem dann ärgerlich, wenn sich der Kurs kurz darauf erholt hat. Allerdings ist dies immer noch die bessere Variante im Vergleich zur Nachschusspflicht. Es wäre beispielsweise genauso möglich, dass ein Trade fünf Prozent im Verlust endet. Der Händler müsste nun bei einem Hebel von 5:1 insgesamt fünffach seinen Einsatz an den Forex Broker zahlen.

Es haben also beide Vorgehen einen Vorteil für den Trader – entweder er kann die Position aussitzen, hat jedoch ein weit größeres Risiko wegen der Nachschusspflicht, oder die Positionen werden geschlossen. Dafür ist sein größtes Risiko dann allerdings der Totalverlust.

Es ist von außerordentlicher Wichtigkeit, dass Trader die Bedingungen zur Margin ihres Brokers bis ins kleinste Detail kennen und mit den möglichen Konsequenzen vertraut sind. Viele Anfänger kennen die Konsequenzen nicht, die auf sie zukommen können, wenn sie den Hebel voll ausnutzen und bedenken nicht, dass sie weit mehr als das eingesetzte Kapital riskieren. Außerdem sollten sie bedenken, dass die meisten Broker über das Wochenende die erforderliche Margin erhöhen.
Wer unbedingt mit einem großen Hebel traden möchte, sollte zumindest darauf achten, dass er selbstständig Stop loss Order nutzt, um seine Verluste selbst zu begrenzen. Nicht wenige argumentieren allerdings gegen zu hohe Hebel und halten sie für zu gefährlich.

Viele Einsteiger machen jedoch noch einen zweiten Fehler und halten selbst dann, wenn sie keinen zu großen Hebel wählen, eine zu große Positionsgröße. Auch hier steigt das Risiko deutlich, wenn auch nicht so stark wie bei den größeren Hebeln.

2. Zu wenig Startkapital und falsches Risiko

waehrungenEin zweiter großer Fehler, der Forex-Tradern häufig den Hals kostet, ist dass sie in der Regel viel zu wenig Startkapital einplanen. Empfehlenswert gilt ein Account erst ab einer Einzahlungssumme von 100.000 Euro, zumindest beim Standard-Account. Die kleineren Accounts können jeweils bereits mit einem Bruchteil sinnvoll genutzt werden.

Wenn jetzt mit einer derart geringen Einzahlungssumme zudem noch zu hohe Positionsgrößen eingegangen werden, gerät der Trader schon bei wenigen Verlusttrades erheblich unter Druck. Er verliert sehr schnell einen zu großen Teil seines Kapitals, als dass er dies noch auffangen könnte. In der Regel sehen die wenigsten Einsteiger ihren Fehler ein. Stattdessen versuchen sie, ihre Verluste wieder wettzumachen und riskieren dabei noch mehr. Der Totalverlust ist dann nur eine Frage der Zeit.

Es gibt jedoch auch den umgekehrten Fall: Viele Einsteiger können zu Beginn ein paar renditeträchtige Trades verbuchen und werden dann zu übermütig. Sie erhöhen ihren Einsatz oder den Hebel. Diese Taktik kann jedoch nicht lange gut gehen. In der Regel finden sie sich nur wenige Trades später in der Verlustzone wieder. Nun wollen die meisten nicht nur wieder auf das Startkapital kommen, sondern sogar den ursprünglichen Gewinn zurück traden. Dies funktioniert jedoch nie und die Trader machen immer mehr Verlust.

Wer Forex handeln möchte, sollte darauf achten, dass er sich mit den Forex Risikomanagement auskennt und die Grundsätze bei jedem seiner Trades beachten. Sonst ist Forex gerade durch die Hebelwirkung zu riskant, als dass es möglich wäre, langfristig profitabel zu traden. Hierfür benötigt es ein sinnvolles System und geregeltes Vorgehen.

Zudem nutzen zu viele Einsteiger nicht die Möglichkeit des Stop-Loss. Es ist empfehlenswert Stop-Loss und Take-Profit immer zu nutzen, um das Risiko zu begrenzen. Eine Stop-Loss-Order ermöglicht es, dass der Forex Broker die Position automatisch schließt, sobald sie unter ein bestimmtes Kursniveau fällt. Auf dieser Weise muss der Händler den Trade nicht die ganze Zeit über im Auge behalten, ohne Angst zu haben, dass der Verlust zu groß wird.

3. Psyche unterschätzen

waageWie bei den meisten anderen Anlageformen auch, unterschätzen die meisten Trader den Einfluss ihrer Psyche auf ihre Entscheidungen. Ein Klassiker wäre das zu lange Halten von Verlust-Positionen und das zu frühe Trennen von gewinnbringenden Trades. Wer die Fallstricke nicht kennt, gerät dann stell in eine Kette von ungünstigen Entscheidungen, die in der Regel darauf aufbauen, dass Trader versuchen, ihren Verlust wieder gut zu machen. Dies funktioniert unter Stress jedoch so gut wie nie.

Um erfolgreich Forex traden zu können, ist es unumgänglich zu wissen, wie die eigene Psyche auf bestimmte Situationen reagiert. Zudem ist es sinnvoll, sich für alle Möglichkeiten einen Tradingplan zurechtzulegen. Dadurch kann verhindert werden, dass Trader sich  bei der Entscheidung für einen Trade durch psychischen Druck zu sehr beeinflussen lassen und zu risikofreudig traden. Zudem ermöglicht ein Tradingplan, die eigene Performance stetig zu evaluieren und Fehler zu verbessern. In Verbindung mit einem Trading Journal kann die Profitabilität deutlich erhöht werden.

4. Sich selbst überschätzen

lupeViele Anfänger unterschätzen die Anforderungen des Forexhandels deutlich. Dadurch, dass das Finanzinstrument auf dem ersten Blick nicht so kompliziert erscheint wie es sein kann, und zudem die Vervielfachung des Startkapitals durch den Forex Broker eine sehr hohe Rendite verspricht, ist Forex-Handel teilweise auch für Menschen attraktiv, die noch keinerlei Erfahrung mit Geldanlagen sammeln konnten.

Forexhandel ist jedoch ein vergleichsweise riskantes Finanzprodukt, das zudem nicht ganz so leicht zu durchschauen ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Es ist also nicht empfehlenswert, mit dem Handel zu beginnen, ohne sich zuvor die Grundlagen zu erarbeiten. In jedem Fall sollten die Begriffe Leverage, Margin und Hebel bekannt sein und ihre Bedeutung gekannt werden. Nur so lassen sich Folgen vermeiden, die sogar die ursprüngliche Einlage übersteigen können. Trader sollten dabei auch nicht vergessen, dass sich verschiedene Positionen alle auf die Margin auswirken und sei demzufolge möglicherweise weniger lange ausreicht, als vermutet.

Es ist zudem empfehlenswert, kostenlose Demo-Accounts von Forex-Brokern zu nutzen. Insgesamt handelt es sich um ein sehr komplexes Finanzprodukt, bei dem es sich lohnt von Orderarten über Hebel bis hin zu verschiedenen Liquditätshochs alle wichtigen Eigenheiten zu kennen und traden zu können. In Demo-Konten können Einsteiger in der Regel den vollen Funktionsumfang nutzen, führen die Trades jedoch risikofrei aus, weil noch kein Echtgeld genutzt wird. Auf diese Weise können sich Einsteiger ganz in Ruhe mit dem Angebot auseinander setzen und die ersten Schritte machen, bevor sie echtes Geld investieren und riskieren. Es empfiehlt sich, die verschiedenen Orderarten und –zusätze auszuprobieren, wenn diese unbekannt sind. Auch der Hebeleffekt kann hier in einem sicheren Rahmen getestet werden. Nur wer wirklich verstanden hat, was für ein machtvolles Instrument das Leverage ist, sollte darüber nachdenken, es auszuprobieren.

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