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EUR/USD mit Optionen handeln

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Der EUR/USD Kurs stellt die beiden wichtigsten Währungen, die am globalen Kapitalmarkt gehandelt werden dar. Der Kurs ist daher sowohl durch Investitionen am Kapitalmarkt als auch reale wirtschaftliche Transaktionen stark betroffen. Sicherlich gehört das Währungspaar daher zu den liquidesten. Die hohe Liquidität des Währungspaares sorgt im Umkehrschluss auch dafür, dass das Währungspaar sehr gut von privaten Tradern handelbar ist und von vielen Optionen Brokern zum Handel angeboten wird. Doch wie handelt man eigentlich das Währungspaar?

Wie handelt man den EUR/USD?

fragezeichenWenn man den EUR/USD Kurs in steigende Richtung handeln möchte, im Fachjargon „long gehen“, dann kauft man den Euro und verkauft gleichzeitig den US Dollar. Man geht in diesem Fall von einem steigenden Euro und fallendem US Dollar aus. Möchte man den US Dollar kaufen und den Euro verkaufen, dann wird EUR/USD „short gegangen“. Über diverse FX Broker ist der Handel in beide Richtungen absolut kein Problem, da wie gesagt im Markt genug Liquidität vorhanden ist. Darüber hinaus findet der Handel auf Basis einer Fremdfinanzierung statt. Das heisst, es ist möglich bereits ab einem kleinen Betrag, meistens schon 100 Euro, zu tätigen. Was man dazu braucht ist ein Broker, eine Handelsplattform, eine Analysemethode sowie eine Handelsstrategie, wobei die letzten beiden miteinander verbunden sind.

Die Handelsplattform und die Analysemethode

upÜber den Broker braucht man sich nicht lange unterhalten, denn es gibt eine große Anzahl an Anbietern, man muss nur die Suchmaschine bedienen. Erfahrungsberichte sollten weiterhin bei der Auswahl behilflich sein. Man kann Währungen derweil nicht nur als Währung handeln, sondern über andere Produkte, man nennt sie Derivate. Zu diesen Produkten zählen beispielsweise CFDs (Contract für Differenz) oder Optionen. Dazu später mehr.

Wenn man jetzt einen Broker gefunden hat, was nicht die Schwierigkeit sein sollte. Dann bekommt  den Zugang zu einer Handelsplattform. Diese beinhaltet entweder nur ein Interface für den Handel mit der Kursversorgung und Ordermaske. Jedoch auch oft beinhaltet die Handelsplattform eine Analyseplattform für die technische Analyse. Die technische Analyse stellt eine Form der Analyse dar, die von Profihändlern angewandt wird um das Währungspaar zu handeln. Dabei gibt es sowohl allgemeine Analysemethoden als auch individuelle ausgearbeitete Strategien, die auf vielen technischen Indikatoren basieren. Wir wollen das Währungspaar nun technisch analysieren um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie das Ganze aussehen könnte.

Technische Analyse EUR/USD

candlesticksDie gängige Praxis ist es, zunächst das langfristige Chart (Wochenkerzen) nach bestimmten Mustern zu analysieren. Diese Muster sagen aus, in welchen Zustand sich der Markt aktuell befindet und in welchen Zustand er sich in der Vergangenheit befunden hat. Schau man auf das Chart dann sollte auch einem ungeübten Chartisten auffallen, dass sich das Währungspaar beginnend in 2014 in einem Abwärtstrend befunden hat und zwar bis etwa Anfang März 2015 (roter Pfeil). Seit dem weist das Währungspaar einen leichten Aufwärtstrend auf (blauer Pfeil).

 

EUR-USD Trend
Die Formation des leichten Aufwärtstrends wird auch als Flagge bezeichnet. Da sich diese Flagge an einen starken Abwärtstrend anschließt, wird von Markttechnikern angenommen, dass es sich hierbei um eine bearishe Flagge handelt, also eine Art Erholung innerhalb eines großen Trends. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Trend irgendwann mal weiter fortsetzt wird daher als erhöht angesehen.

Aber, sofern sich der Kurs immer noch innerhalb der Flagge befindet, herrscht unter Marktteilnehmern Uneinigkeit darüber, ob sich denn der langfristige Trend weiter fortsetzt. Es könnte nämlich auch eine Bodenbildung sein. Man nimmt daher im allgemeinen an, dass bei Bruch der Flaggenbegrenzungen der Trend entweder weiter geht (Ausbruch der Flagge nach unten) oder der Trend beendet ist (Ausbruch der Flagge nach oben). Für die Analyse auf mittelfristiger Basis wird daher das Tageschart analysiert.

EUR-USD Tageschart

Auf Tagesbasis werden Tendenzen innerhalb der längerfristigen Aufwärtsrange identifiziert, immer im Hinterkopf die obere und untere Begrenzung der Range. Auch hier können Trends identifiziert werden und mit Trendlinien versehen. So ist aktuell deutlich ein Aufwärtstrend zu erkennen (rote Trendlinie).

Da der Kurs auf mittelfristiger Basis ersichtlich schwankungsbreiter ist, werden neben Trends auch weitere wichtige Zonen identifiziert. Man nennt diese entweder Unterstützungen (nach unten hin) oder Widerstände (nach oben hin). Diese Zonen stellen Kauf- bzw. Verkaufspreise dar, auch auf kurzfristiger Basis. Im Chart sind diese Zonen mit horizontalen grünen Balken eingezeichnet. Sollte also der Kurs weiter hoch laufen, so stellen diesen Zonen Widerstände dar, an denen der Kurs mit hoher Wahrscheinlichkeit erst einmal gebremst werden könnte.

Die eingezeichneten roten Linien, die mit einer Prozentzahl versehen sind, stellen ebenfalls Widerstände dar. Dabei handelt es sich um einen technischen Indikator, auch die Fibonacci-Retracements genannt. Sollten diese mit den horizontalen Widerständen zusammen fallen, so können sie als eine weitere Bestätigung für die Relevanz des Widerstandes betrachtet werden.

Der Handel läuft dann in der Regel so ab, dass bei Bruch einer relevanten Zone in Richtung des Trends gekauft wird, da man davon ausgeht, dass bei Bruch des relevanten Widerstandes neue Nachfrage dazu kommt und die will man nutzen. Leider ist es in der Praxis doch nicht immer so einfach, jedoch ist die Basis dieselbe. In der Praxis nutzt man weitere Parameter um die Zuverlässigkeit des Ausbruchs zu identifizieren. Sollten die Widerstände nun dynamisch nacheinander gebrochen werden, besteht die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs in den nächsten Tagen bis Wochen an die obere Begrenzung der Range läuft. Andererseits würde ein Zurückfallen unter die rote Trendlinie wahrscheinlich weiteren Abwärtsdruck einleiten.

Fundamentale Analyse EUR/USD

lupeJede Assetklasse hat ihre eigenen Eigenschaften. Aktien als Einzelwerte reagieren sehr stark auf fundamentale Kennzahlen. Das liegt jedoch auch daran, dass hier weniger Liquidität im Markt ist und sich das in der Erwartungen dementsprechend anders widerspiegelt. Bei Währungen ist es etwas komplexer. Es wurde nachgewiesen, dass Kennzahlen also Konjunkturdaten, die fast täglich veröffentlicht werden, nur einen kurzfristigen Einfluß auf den Kurs haben. Die Erwartung an die Zinsentwicklung in den jeweiligen Ländern ist nachweislich der stärkste Einflußfaktor bei der Entwicklung von mittel- bis langfristigen Trends.

Daher ist die Geldpolitik, eine der wichtigsten fundamentalen Analyseparameter bei der fundamentalen Analyse von Währungskursen. Über die Geldpolitik bekommen Konjunkturdaten wiederum Bedeutung, denn die Notenbanken fällen ihre Entscheidungen auf Basis dieser Daten, wie etwa dem Arbeitsmarkt oder der Inflation.

Auch aktuell können wir sehr stark den Einfluß der Notenbanken sehen. Die US-amerikanische Notenbank FED bewegt sich im Moment in einem Prozess möglicher Zinsanhebungen. Jedoch hat sie es diese Woche noch nicht gewagt den Zins anzuheben, womit diese Entscheidung den aktuellen mittelfristigen Aufwärtstrend im EUR/USD unterstützt. Der US Dollar wird in Folge verkauft und der Euro gekauft. Das ist ein fundamentales Indiz.

Dennoch ist es aber auch so, dass trotz des kurz- bis mittelfristigen Trends, die Zinsen in der EU niedriger sind und laut der Zentralbank EZB noch länger auf diesem Niveau verbleiben werden, während die Erwartungen an einen baldigen Anstieg in den USA durchaus gegeben sind. Dieser Unterschied ist entscheidend für den langfristigen Trend, und solange die EZB keine anderen Erwartungen durch Maßnahmen hervorruft, ist es unwahrscheinlich, dass der Euro einen starken Aufwärtstrend entwickeln wird.

Fazit- Kurz-bis mittelfristig steigend, langfristig fallend?

Fassen wir kurz zusammen. Aus der technischen Perspektive scheinen sich die Markteilnehmer langfristig nicht einig zu sein ob der Euro denn nur wirklich stärker werden soll. Zumindest aber ist der langfristige Abwärtstrend im EUR/USD Kurs abgeschwächt. Ausschlaggebend für den weiteren Verlauf sollte jeweils der Ausbruch entweder nach oben oder unten aus der Range sein.

Kurz- bis mittelfristig ist die aktuelle Aufwärtsbewegung sowohl technisch als auch fundamental unterstützt. Wer allerdings „long gehen“ möchte, sollte die Widerstände dabei in Betracht ziehen. Langfristig gesehen spricht die fundamentale Lage allerdings deutlich gegen einen steigenden EUR/USD Kurs. Händler sollten daher nicht mit großen Potentialen nach oben rechnen. Zumindest die obere Rangebegrenzung sollte wohl als ein sehr starker Widerstand betrachtet werden.

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