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Forex Strategie

Forex Arbitrage

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Arbitrage ist ein in der Finanzwelt gängiger Begriff, der jedoch unter Umständen weit auslegbar ist. Vom reinen Begriff aus kann man nicht sofort erkennen um welche Handelstaktiken es hierbei geht, denn Arbitrage lässt sich in vielerlei Form betreiben. Doch was ist eigentlich Arbitrage und vor allem im Forex Bereich?

Was ist Arbitrage?

Der Begriff Arbitrage beschreibt zunächst einmal das Ausnutzen von Preisunterschieden zwischen verschiedenen Handelsplätzen. Früher sehr oft heute nur gelegentlich, kommt es vor, dass derselbe Wert, ob Aktie oder Währung, an unterschiedlichen Handelsplätzen nicht dasselbe kosten. In diesem Fall, sollte der Händler das früh genug bemerken, können diese Unterschiede in Form von Arbitrage ausgenutzt werden. Man kauft also an dem Handelsplatz, der kostengünstiger ist und verkauft sofort an dem Handelsplatz, der teurer ist. Das ergibt einen quasi risikolosen Trade.

Soweit die Theorie. Arbitrage ist der Grund warum sich Preise an nahezu allen Handelsplätzen angleichen. Da es immer irgendjemanden gibt, der diesen Unterschied schnell bemerkt. Und dieser jemand sind meistens institutionelle Händler wie Banken. Für den privaten Händler im Forex ist es also so gut wie unmöglich die klassische Arbitrage zu betreiben, da er einfach nicht schnell genug ist.

Es gibt allerdings auch die Möglichkeit Forex Arbitrage zu betreiben, die nicht auf Preisunterschieden bei Preisen an unterschiedlichen Handelsplätzen basiert, sondern auf Unterschieden zwischen bestimmten Währungspaaren. Wie geht das?

Arbitrage zwischen Währungspaaren

Währungen werden als Paare am Forex-Markt gehandelt. Das heisst, eine Währung wird immer gegen eine andere gehandelt. Durch den sogenannten Cross-Handel (Überkreuzhandel von Währungen, z.B. wird der australische Dollar nicht nur gegen US Dollar sondern auch gegen den Euro gehandelt), beeinflussen sich Währungen ständig gegenseitig, die einen mehr die anderen weniger.

Die Idee der Forex Arbitrage ist es daher stark korrelierende Paare zu finden und zu schauen wo sich die Korrelationen weiter entzweit hat und dann darauf zu spekulieren, dass sich diese Korrelation wieder einengt. Damit ist die Forex Arbitrage auch mit dem sogenannten Spread-Trading zu vergleichen

 Schrittweises Vorgehen bei Forex Arbitrage

Da wir nun die Strategie annähernd kennen müssen wir folgende Schritte ausführen um Arbitrage im Forex zu bewerkstelligen:

  • Suche nach korrelierenden Währungspaaren
  • Analyse der Markttechnik
  • Definition von Handelsregeln

Der erste Schritt umfasst erweiterte Marktkenntnisse. Wie findet man heraus, dass Währungspaare sehr stark korrelieren. In der Regel gibt es sogenannte Forex-Korrelations Tabellen. Werte die nahe 1 oder – 1 sind weisen eine sehr hohe positive oder negative Korrelation auf. Währungspaare wie GBP/USD und EUR/GBP korrelieren beispielsweise stark negativ zueinander, jedoch auf kurzfristiger Basis. Dass beide Währungspaare dabei längerfristig dieselbe Richtung haben können zeigt vor allem das folgende Vergleichschart.

Arbitrage 1

Abb. Vergleichschart

Im nächsten Schritt geht es darum die beiden Währungspaare markttechnisch zu analysieren. Die folgenden Tagescharts für die jeweiligen Währungspaare sehen sich ähnlich. Beide Währungspaare fluktuieren mehr oder weniger seit einer geraumen Zeit ohne eine klare Richtung. Wir haben gesehen, dass kurzfristig die beiden Währungspaare gegeneinander tendieren.

Das merkt man auch an der Tatsache, dass der kürzlich sehr dynamisch erfolgte Abverkauf des Euro gegen das britische Pfund (EUR/GBP) viel stärker ausfiel als der Rücksetzer im GBP/USD Währungspaar.

Arbitrage 2

Abb. dynamischer Abverkauf 

Verhaltener Abverkauf

Abb. Verhaltener Abverkauf

Aus diesen Erkenntnissen kommen wir zum dritten Schritt, nämlich dem Festlegen der Handelsregeln. Diese sollten so akribisch wie möglich sein und bilden neben der allgemeinen Strategie (Arbitrage) die Handelstechnik fest. Diese ist wiederum ein Teil für sich und bedarf wie die Entwicklung einer Strategie besonderer Betrachtung. Davon hängt beispielsweise das gehandelte technische Setup oder das gewählte Risikomanagement ab.

Wir legen beispielhaft folgende Regeln fest. Im Einzelfall muss der Trader seine eigenen Handelstechniken entwickeln.

  • Handel aus dem 15 Minuten Chart
  • Handel in Richtung des Trends bei Break-Out eines relevanten Widerstandes bzw. Unterstützung
  • Entry erfolgt wenn EUR/GBP stark steigt/fällt im GBP/USD in die entgegengesetzte Richtung

Und so könnte das Ganze in etwa aussehen. Das Währungspaar EUR/GBP befindet sich innerhalb eines kurzfristigen Aufwärtstrends, während das Währungspaar passend dazu eher nach unten tendiert. Ein Ausbruch im EUR/GBP aus der relevanten Zone nach oben, könnte einen Schub in Richtung des Abwärtstrends im GBP/USD bewirken.

Arbitrage 4

Abb. Anstieg und Break out 

Forex Abwärtstrend

Abb. Abwärtstrend

Neben den beispielhaft gezeigten Entry Setups und Regeln, sind natürlich auch Regeln hinsichtlich der Laufzeit bzw. der Ziele fest zu legen. Auch der Einsatz pro Trade müsste definiert werden um die Strategie und die Technik voll abzurunden.

Fazit-Arbitrage im Forex für Fortgeschrittene

Arbitrage ist im Forex nur dann zu bewerkstelligen, sofern man sich mit den individuellen Eigenschaften von Währungen auskennt. Damit sind solche Strategien eher für fortgeschrittene Trader geeignet. Wo einfache Strategien lediglich die Entwicklung von Handelstechniken beinhalten, also rein auf Handelsregeln basieren, müssen hierbei erweiterte Kenntnisse vorhanden sein. Auf Basis von Vergleichsanalysen, lassen sich beispielsweise Kenntnisse zu Korrelationen zwischen Währungspaaren finden und nutzen.

Die klassische Arbitrage funktioniert für private Kunden in der heutigen Zeit leider nur noch in ausgewählten Märkten, die dazu auch nicht sehr liquide sind. Da der Forex Markt jedoch der liquideste Kapitalmarkt ist, kann die klassische Arbitrage hier kaum umgesetzt werden.

Trader sollten ihren Fokus daher auf die Analyse von Währungspaaren legen, die von gleichen Einflussfaktoren abhängen. Das können beispielsweise rohstoffpreisabhängige Währungen wie der australische oder neuseeländische Dollar sein. Auch Cross-Rates, wie oben beschrieben, sind immer einen Blick wert um Divergenzen die mit Hilfe der Arbitrage ausgenutzt werden können, fest zu stellen.

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