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CFD Grundlagen

Wie funktioniert CFD Handel?

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Waehrungen

Differenzkontrakte (engl. CFDs) wurden bereits Anfang der 1980er Jahre entwickelt und stammen ursprünglich aus dem Investmentbanking. Hier wurden sie hauptsächlich von institutionellen Anlegern genutzt, um langfristig angelegte Vermögenswerte durch Hedging abzusichern. Dies wird ermöglicht, da Anleger mit Hilfe eines CFDs auch auf negativ verlaufende Kurse spekulieren können. Privatpersonen können erst am CFD Handel partizipieren, nachdem diese Anlageform durch das Londoner Brokerhaus Smith New Court in den 90er weiterentwickelt wurde. Seitdem erfreut sie sich immer wachsender Beliebtheit.

Pluspunkt: doppelter Handlungsspielraum

upEiner der Punkte, die den Handel mit CFDs so interessant machen, ist die Möglichkeit, sowohl auf steigende als auch auf fallende Kursverläufe eines Basiswertes spekulieren zu können. Denn bei der Eröffnung einer CFD Position erwirbt man kein physisches Produkt, wie etwas beim klassischen Aktienhandel. Es werden lediglich der Preis sowie die Kursveränderungen gehandelt, die der Basiswert – genannt „Underlying“ abbildet. Damit gehören Differenzkontrakte zu den derivativen Finanzinstrumenten. Hierzu gehören beispielsweise auch Futures oder Optionsscheine.

Als Basiswert, die dem Differenzkontrakt als Referenzgröße dienen, kommen dabei sowohl Wertpapiere wie Aktien und Anleihen als auch Indizes und Währungen in Frage. Auch das CFD Trading mit Handelsgegenständen wie Rohstoffen und Edelmetallen erfreut sich großer Beliebtheit.

Durch die Möglichkeit, auch auf fallende Kursverläufe zu spekulieren, ergeben sich nun einige Chancen für den Anleger. Zum einen kann durch das Eröffnen einer sogenannten Short Position an diesen Kursverläufen verdienen. Solange der Kurs weiter fällt, verdient er Geld. Steigt er hingegen wieder an, entstehen solange Verluste, bis die Position wieder geschlossen wird. Gewinne werden dem CFD Handelskonto dabei sofort gutgeschrieben, Verluste gleichermaßen umgehend abgezogen. Der Anleger sollte also immer darauf achten, dass ausreichend finanzielle Mittel auf dem Handelskonto zur Verfügung stehen. Übersteigt der Verlust das auf dem Konto vorhandene Kapital, kommt es zur automatischen Glattstellung der entsprechenden Position und eventuell auch zu Nachschussforderungen seitens des Brokers. Weiterhin haben Investoren durch den CFD Handel die eingangs bereits beschriebene Gelegenheit, durch das Short gehen – also der Eröffnung einer entsprechenden Position – langfristig angelegte Depotwerte vor Verlust zu sichern.

fragezeichenDifferenzkontrakte bieten also Anlagemöglichkeiten, über die der klassische Wertpapierhandel nicht verfügt. Sowohl institutionelle Anleger als auch private Investoren nutzen daher gerne diese Vorteile zu ihren Gunsten, um beispielsweise ein Aktiendepot durch das gleichzeitige Eröffnen einer Short Position kurzfristig durch Hedging abzusichern. Je nach Kursverlauf können die Verluste so in einem überschaubaren Rahmen bleiben.

 

Weitere Eigenschaften eines CFDs

Differenzkontrakte sind außerdem gehebelte Finanzgeschäfte und bieten damit den Anreiz, durch den Einsatz eines geringen Kapitals weitaus höher Handelssummen traden zu können. Dies macht der Leverage-Effekt möglich, der die zur Positionseröffnung hinterlegte Margin um ein Vielfaches hebelt. Der Hebel ist dabei direkt abhängig von der Höhe der zu erbringenden Sicherheitsleistung. Beträgt die Margin beispielsweise 5 % des Gesamtwertes der Handelsposition, so entsteht ein Hebel von 100 : 5 = 20. Das eingesetzte Kapital wird bei einer Kursveränderung des Basiswertes also um das 20-fache gehebelt. Steigt ein Aktienkurs beispielsweise um 1 Euro, so entsteht Anlegern, die eine Long Position auf diese Aktien halten, ein Gewinn von 20 Euro. Gleichzeitig verlieren Anleger mit Short Positionen 20 Euro pro Aktie. Umgekehrtes tritt ein, wenn der Aktienkurs um 1 Euro fällt.

CFDs sind außerdem OTC Produkte, die also „Over the Counter“ und damit außerbörslich gehandelt werden. Wer einen CFD Handel abschließend will, gibt seinen Auftrag also nicht an irgendeine Börse weiter, sondern muss dies direkt bei einem Broker tun. In dieser Funktion können beispielsweise Banken auftreten. CFDs können nur bei dem Broker gehandelt werden, bei dem die Position eröffnet wurde. Es ist also nicht möglich, eine Position bei Broker A zu eröffnen und diese zu besseren Konditionen bei Broker B wieder zu schließen.

Da CFDs außerbörslich gehandelt werden, entstehen im Gegensatz zum Aktienhandel zunächst keine Transaktionsgebühren. In ihrer Eigenschaft als gehebeltes  Finanzprodukt stellen sie eine Anlageform dar, über die Investoren ihr eingesetztes Kapital schnell um ein Vielfaches vermehren können. Da der Hebel allerdings in beide Richtungen arbeitet, kann dies auch zu Verlusten führen, die möglicherweise das auf dem Handelskonto vorhandene Kapital übersteigen. In diesem Fall ist der Anleger in der Pflicht, diesen Fehlbetrag aus seinem privaten Vermögen zu begleichen. Zum Schutz hiervor können bei der Positionseröffnung zusätzliche Sicherheitsmechanismen installiert werden.

CFD Handel: Wie funktioniert er?

lupeWer sich für den CFD Handel interessiert, muss zunächst ein Handelskonto bei einem Broker seiner Wahl erstellen. Der Handel mit Differenzkontrakten findet auf dem elektronischen Weg statt, ein Computer, Smartphone oder Tablet mit Internetanschluss ist also unbedingt notwendig. Um einen leichten Einstieg in die Materie „CFD Handel“ zu erhalten, bieten die meisten Broker kostenlose Demo-Konten an. Über diese können Anleger virtuelles Geld dazu nutzen, um Positionen zu eröffnen und an steigenden und fallenden Kursverläufen zu partizipieren. Gewinne und Verluste entstehen dem Anleger dadurch zunächst nicht und er kann sich in Ruhe mit allen Kennzahlen und Besonderheiten vertraut machen. Andere Broker bieten beispielsweise auch CFD Simulatoren an, die ein bestimmtes Szenario vorgeben, in dem der Anleger nun agieren kann. Diese Trainings Tools sollten insbesondere unerfahrene Personen vor dem ersten Trading mit realem Geld in vollem Umfang nutzen

Besitzer eines CFD Handelskontos müssen nach der Trainingsphase zunächst Geld auf dieses einzahlen. Das jetzt zur Verfügung stehende Kapital kann anschließend genutzt werden, um Positionen zu eröffnen und an Kursverläufen zu partizipieren. Glaubt ein Anleger nun, dass der von ihm ausgewählte Markt steigen wird, kauft er die entsprechenden CFDs und eröffnet somit eine Long Position. Je weiter der Kurs des Marktes nun steigt, desto höher sind die Gewinne des Investors. Gleichzeitig häufen sich die Verluste, wenn der Marktkurs fällt. Glaubt er von Vornherein hingegen, dass dieser Fall eintritt, hat er stattdessen die Möglichkeit, eine Short Positionen zu eröffnen. Er verkauft zunächst also CFDs zum aktuellen Marktpreis. Einen Gewinn kann er später erzielen, wenn der Kurs weiter gefallen ist und er die CFDs zu einem niedrigeren Preis wieder zurückkaufen kann. Muss er sie allerdings zu einem höheren Preis zurückkaufen, weil der Kurs in der Zwischenzeit wieder angestiegen ist, erleidet er einen Verlust.

Gewinne und Verluste werden umgehend mit dem Kapital verrechnet, das auf dem Handelskonto des Anlegers zur Verfügung steht. Und zwar immer in dem Moment, in dem sich der Marktkurs ändert. Fällt dieser plötzlich ab und zehrt die Reserven auf dem Handelskonto vollständig auf, wird die Position umgehend vom Broker glattgestellt. Der Anleger hat also keine Chance mehr, mit dieser noch einen Gewinn zu erzielen, falls der Kurs des gehandelten Basiswertes später nochmals ansteigt. Da CFDs mit einem Hebel versehen sind, kann auch schon eine relativ kleine Kursänderung große Auswirkungen nach sich ziehen. Hält der Anleger beispielsweise ein CFD mit 10.000 ABC-Aktien bei einer Sicherheitsleistung von 5 %, so beträgt der Hebel 20. Eine Kursveränderung der Aktie um lediglich einen Cent zu Gunsten des Investors hätte also eine Veränderung des Handelskontos um 10.000 * 0,01 * 20 = + 2.000 Euro zur Folge. Ändert sich der Aktienkurs nun aber zu seinen Ungunsten um 1 Cent, so wird das Konto umgehend mit 10.000 * – 0,01 * 20 = – 2.000 Euro belastet. Der Anleger hat also Sorge dafür zu tragen, dass jederzeit ausreichend Deckung auf dem Konto vorhanden ist.

ausrufezeichenDurch gezieltes Risikomanagement kann verhindert werden, dass es zu größeren Verlusten kommt, die zur Nachschusszahlungen aus dem Privatvermögen verpflichten. So können bei der Kontoeröffnung diverse Sicherheitsmechanismen gewählt werden, die im Verlustfall zu Gunsten des Anlegers wirken. Hierzu gehören beispielsweise die „Stop Loss Orders“, die bei keiner Positionseröffnung fehlen sollten. Über diese wird eine Position automatisch geschlossen, sobald sie einen definierten Schwellenwert erreicht oder unterschritten hat.

Fazit Funktionsweise CFD Handel

CFDs bieten grundsätzlich eine interessante Erweiterung zu klassischen Anlageformen, wie dem Wertpapier- oder Devisenhandel. Dennoch sollten sich gerade unerfahrene Anleger zunächst intensiv mit allen Funktionsweisen, Risiken und Schutzmechanismen auseinandersetzen, bevor sich mit eigenem Kapital in den CFD Handel einsteigen. Die Chance, mit geringem Geldeinsatz hohe Gewinne zu erzielen, ist immer ebenso vorhanden wie das Risiko, einen Verlust in ebendieser Höhe zu erleiden.

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